Quellen zur Varusschlacht
4. Cassius Dio Cocceianus (164 n.Chr. - 230 n.Chr.[?])
Der griechische Historiker Lucius Cassius Dio tradiert die wichtigsten Daten über sein Leben selbst. Seine Familie stammt aus Nikaia bzw. Nicaea/Iznik, eine der zwei großen Städte der Provinz Bithynien. Geprägt von der griechischen Sprache und Kultur, folgte er seinem Vater Cassius Apronianus nach Rom und machte wie dieser eine senatorische Karriere.
Unter Commodus (180-192 n.Chr.) trat er in den Senat ein, war unter Pertinax (193 n.Chr.) Praetor, unter Septimius Severus (193-211 n.Chr.) Consul 204 n.Chr. sowie davor und danach wahrscheinlich Statthalter in einer der östlichen Provinzen. Unter Caracalla (211-217 n.Chr.) hielt er sich in Nikomedeia bzw. Nicomedia/Izmit in Bithynien auf und war unter Elabagal (218-222 n.Chr.) Curator der Städte Pergamon/Bergama und Smyrna.
Unter Alexander Severus (222-235 n.Chr.) war er 223 n.Chr. Proconsul, leitete die Provinzen Africa, Dalmatien, und Oberpannonien und wurde 229 n.Chr. zum zweitenmal Consul. Da die Praetorianer in Rom ihn wegen seiner Strenge gegenüber den Soldaten ablehnten, konnte er sein Amt nur außerhalb Roms ausüben. Er starb in Bithynien, wohin er zurückgekehrt war; wann genau, ist nicht belegt.
Nach eigener Aussage sammelte Cassius Dio seit der Regierungszeit des Septimius Severus zehn Jahre lang Materialien für seine Römische Geschichte, die er in 80 Büchern verfaßte. Obwohl das Werk nur unvollständig vorliegt, ist es als Quelle für die Römische Kaiserzeit von unschätzbarem Wert.